Bericht Sonnwendfeier 17.6.2017

Sonnwendfeier der NaturFreunde Grötzingen:

Natur und Menschenrechte gibt es nicht zum Nulltarif!

Mit enormem Publikumszuspruch feierten die NaturFreunde Grötzingen am 17. Juni ihre Sonnwendfeier beim Haus auf dem Knittelberg.

Für die Organisation durch den Freundeskreis der Naturfreunde setzte sich Margarete Erb den leitenden Hut auf, wie bereits seit Jahren. Bibeleskäs, Bier, Wein Wurst und Weck, Kaffee und Kuchen und selbstverständlich die bereits vertraute, mitreißende Begleitung der Louisiana V-Kings tat ihr Übriges, damit obendrein musikalischer Schwung ins Fest kam.

Rhythmus und Percussion, made by „Trommelfeuer“ ergänzte das leuchtende, warme Feuer der Sonnwendfeier. Führungen auf den Berg hinauf und besonders die nächtliche Fackelwanderung ins Tal hinab nach der imposanten Feier begeisterten einmal mehr Groß und Klein.

Im Blickpunkt des jährlichen Ereignisses steht die Feuerrede.

Detlef Stutter, in Personalunion Vorsitzender der Grötzinger NaturFreunde und Feuerredner des Jahres 2017, griff aktuelle politische Themen auf. Die Flüchtlingswelle sei ein Thema der großen Herausforderung. „Ich glaube, niemand verlässt seine Heimat einfach so.“ Es gäbe viele zwingende Gründe: Hunger, Krieg, und wirtschaftliche Not. Die Grenzen einfach dicht zu machen werde nicht helfen. Nur Hilfe zu einem menschenwürdigen Leben in den Heimatländern ist nach Stutters Sicht sinnvoll: „Und da dürfen wir uns nichts vormachen – das gibt es nicht zum Nulltarif!“ Gerechtigkeit und Renten in Deutschland beschäftigten den Redner ebenso: „Es ist ein Unding, dass immer mehr Rentner in die Falle der Altersarmut geraten! Wenn man 45 Jahre gearbeitet hat und in Zukunft nur noch 44 Prozent eines durchschnittlichen Monatseinkommens als Rente erhält, ist das ein Skandal!“ Die paritätische Finanzierung der Krankenversicherung und Steuergerechtigkeit müssten wieder hergestellt werden. Bei den NaturFreunden zuhause: Das Umwelt- und Gerechtigkeitsthema Energiewende. „Die Konzerne haben Milliarden mit dem Atomstrom verdient, aber zahlen fürs Endlager muss der Steuerzahler!“ Auch die NaturFreunde sind aufgefordert, sich einzumischen.

Weil die aktive Kinder- und Jugendarbeit im Fokus der Naturfreunde steht, besetzt der Nachwuchs auch die erste Stelle bei der Sonnwendfeier. Mit dem Umweltdetektivmobil transportiert Dieter Müller Naturkunde, Spannung und Anschauungsmaterial auf den Knittelberg und alle lauschen fasziniert seinen Ausführungen „den Wald erleben, den Wald verstehen“. „Wir lernen hier was“, freuen sich die Ortschaftsrätinnen und NaturFreundinnen Veronika Pepper und Regina Stutter, die sich zu den Jugendlichen gesellt haben und ebenso fasziniert wie die Jungen dem Umweltpädagogen Müller zuhören. Bäume, Blätter, Samen und Früchte oder die Frage danach, ob sich Pflanzen miteinander verständigen können, füllen den Themenkreis. Dann rüstet sich der Trupp der jungen Detektive um Gruppenleiterin Nina Christochowitz zur Waldexkursion. Ausgerüstet mit Schaufeln, Lupen und Gläsern geht es ab in den Wald. Asseln, Vielfüßler, Käfer und Spinnen werden kurzfristig in die modernen Botanisiertrommeln Dieter Müllers verlegt, um später in Ruhe betrachtet und bestimmt zu werden: Aufregend!

„Die NaturFreunde sind mit ihren knapp 300 Mitgliedern ein sehr lebendiger Verein in Grötzingen“, berichtet Detlef Stutter. Über 70 Hausdienstler machten möglich, dass das Haus auf dem Knittelberg den Bürgerinnen und Bürgern verlässlich offen steht. Ehrenamtliche leiten Seniorenarbeit, Wandergruppe, Fotogruppe, Frauen- und Männergruppe: Für jeden ein Angebot! „Ganz besonders freue ich mich über die aktive Kinder- und Jugendarbeit!“ In diesem Sinn begleiteten die Jugendlichen als Fackelträger die Feuerrede und den Zug zum Holzstoß: Berg frei!
NFG