Spätsommer in den Vogesen 2012

„Spätsommer in den Hochvogesen"
Das diesjährige Wanderwochenende verbrachten die Naturfreunde Grötzingen in den südlichen Hochvogesen. Wurden in den vergangenen Jahren der Schwarzwald, die Mittelvogesen, die Pfälzer Berge, die Rhön und die Schwäbische Alb ausgewählt, so freuten wir uns alle, mal wieder in den Vogesen zu wandern. Als Wanderziel hatte unser langjähriger Wanderleiter Harald Dunke die in 930 m Höhe gelegene Ferme-Auberge du Gresson unterhalb des Charbonniers/Ballon dAllsace ausgewählt (Anfahrt über die A5 nach Mühlhouse, Richtung Beiford, Abzweig ins Dollertal zum Parkplatz Lachtelweier)
Blauer Himmel, Sonnenschein und die Wanderung konnte mit einem leichten Anstieg zur Ferme-Auberge Lochberg auf 900 m Höhe beginnen. Hier genossen wir unsere Frühstückspause mit Blick auf die herrliche Landschaft. Freilaufende Ziegen und Schweine belebten den Berggasthof, dessen Speisekarte die Erzeugnisse aus der Region wiederspiegelten. Auf dem Höhenweg GR5 ging es stets bergauf und so manche Schweißperle rann unter dem Rucksack hervor. Die Wege und Pfade waren in ihrer Art, Form sowie Bodenbeschaffenheit von der Alpenwiese bis zum Felsenpfad sehr vielfältig. Alte Grenzsteine mit den Initialen „Fund D" erinnerten an den ehemaligen Grenzverlauf nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg waren noch zu erkennen.

Laubwälder und Almwiesen mit Weidebuchen und den Kühen sind typisch für die Vogesen und beleben die Sinne beim Wan-dern. Nicht zu vergessen der rote Fingerhut, die Farne, Moose, Gräser und kleine Blumen auf den Matten. Gleitschirmflieger rannten den Hang hinunter, um durch die Thermik wie ein Vogel über dem Dollertal zu kreisen. Nach einer sonnigen Mittagspause auf der Terrasse der Ferme-Auberge de Ballon dAlsace, galt es die letzten Höhenmeter zum Gipfel (1247 m) des südwestlichsten der drei Vogesen-Belchen zu erklimmen. Hier hatten wir einen grandiosen Panoramablick. Unübersehbar wurden die schneebedeckten Eiger, Mönch und Jungfrau in den Berner Alpen erkannt. Der weitere Pfad führte uns durch einen schattenspendenden Wald mit teils steilern Abstieg durch herumliegende, große Felsbrocken. Trat man aus dem Wald heraus, leuchtete die rotviolelte Besenheide in der Mittagssonne. Der Ginster, die Heidelbeere und die Birke hatten sich auch eingefunden. Nach 7,5 Std. erreichten wir unser Wanderziel, die Ferme-Auberge du Gresson (950m). Ein Juwel unter den Berggasthöfen, der von der Wirtsfamilie mit „Herzblut" geführt und gepflegt wird. Vogesenrinder mit den Grundfarben Schwarz und Weiß, eine vom Aussterben bedrohte alte Haustierart, begrüßten uns mit ihrem Glockengeläut. Im Freien genossen wir unsere französischen Erfrischungsgetränke, bevor in der urigen Gaststube das 5 Gang Menü serviert wurde. Beim gemütlichen Beisammensein machten Fotoalben die Runde und man erinnerte sich an erlebnisreiche Wochenendtouren und lustige Anekdoten der vergangenen Jahre.
Gegen 6 Uhr früh am nächsten Morgen zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen über den Bergkämmen, Sommerblumen und saftiges Gras verbreiteten ihren Duft. Das abwechslungsreiche Frühstück servierte uns die Wirtin auf der Terrasse. So konnten wir wohl gestärkt die Rückwanderung beginnen. Durch das Isenbachtal stiegen wir zum Lac d.Alfeld (Stausee) ab. Der Pfad schlängelte sich an einem Kaskadenwasserfall entlang bis zum Lac Sewen, an dem wir eine Rast einlegten. Das gleichnamige Dorf war rasch durchguert jedoch die Serpentinen des Dollertals hoch zum Breitenstein wollten nie enden! Am Nachmittag erreichten wir die Ferme-Auberge Lochberg und ließen dort ein beeindruckendes, sonniges und geselliges Wanderwochenende im „Parc Regional des Ballons des Voges" miteinander ausklingen.
Herzlichen Dank von uns allen an Harald, dem es wieder einmal gelungen war, ein tolles Wanderwochenende mit „Natur pur-Feeling" zu organisieren.  

Berg frei     LZ

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