NaturFreunde in der Hauptstadt Europas

Straßburg, Strasbourg, Schdroosburi

NaturFreunde in der Hauptstadt Europas

Wenn Grötzinger NaturFreunde reisen, dann betätigt sich Petrus als Wolkenschieber und kitzelt die Sonne hervor. So am vergangenen Samstag, als eine Busladung Grötzinger das wolkenverhangene Malerdorf guten Mutes in Richtung Straßburg verließ. Um so näher das Ziel, um so freundlicher wurde das Wetter und bald angekommen strahlte der Himmel über der „Hauptstadt Europas“. Vom Historischen Museum ging es durch die liebliche Altstadt zum Schiffsanleger für eine tolle Rundreise auf dem Fluss Ille um die „Grande Ile“, die große Insel im Herzen Straßburgs, deren mittelalterliche und „Neustadt“- Szenerie Unesco-Weltkulturerbe ist. Vom Fluss aus blickt man auf die Architektur der Freien Reichsstadt, auf die der französischen Herrschaft und auf jene der Hauptstadt des „Deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen“. Recht klar heben sich die Stile voneinander ab. Besonders gut zu erkennen sind Bauten wilhelminischer Architektur, mit welcher die Deutschen nach 1871 bis 1914 Straßburg prägen wollten.

Dem Blick in die Geschichte folgte eine nahrhafte Eroberung der elsässischen Gastlichkeit und Kulinarik.
 
 
Im „Alten Zollhaus“ pflegt man in historischem Ambiente die Zubereitungen traditionell köstlicher Genüsse. Zum Aperitif Kir, das ist Weißwein mit einem Schuss Johannisbeerlikör – Creme de Cassis. Als Amuse Geule, dem Gaumenkitzel, Flammkueche und zum Hauptgericht prächtig mit fleischlichen Köstlichkeiten verziertes Sauerkraut – Choucroute garnie: das Elsass, ein Schlemmerparadies! Das hält auch noch die Tarte des Pommes, die echte französische Apfeltorte vor, aus Teig ohne Ei. Essen ist Kultur, da zeigt sich Straßburg ganz französisch!

Ein Gang durch die Altstadt verzaubert besonders wegen der engagiert in Französisch und Elsässisch ausgeschilderten Gässchen. Langstross ist die Grand Rue, der Fischmarik heißt heute Marché des Poissons und der Marché Gayot war einst der Verbrennte Hof. Ein anerkennenswertes Geschichtsbewusstsein, betrachtet man die wechselvolle, teilweise schmerzensreiche Vergangenheit Straßburgs. Folgerichtig gibt es auch eine Judegass, in Grötzingen blicken wir nicht einmal mehr auf ein Synagogenstraßen-Schild.
 
 
Nach Altstadt, Münster, Haus Kammerzell, Elsässer Geschichte und französischem Flair hieß es nach 17 Uhr: Straßburg, ich muss dich lassen! Vom Nachbarn über dem Rhein ging’s zurück ins heimische Grötzingen, um dort noch rechtzeitig den Abendmarkt genießen zu können. Auch ein regionales Aushängeschild, diesmal in Baden! Naturfreunde sind nämlich international: Durabilité sans Frontières, Nachhaltigkeit ohne Grenzen!

StS