70 Jahre Fikentscher Weg

 

70 Jahre Otto-Fikentscher-Weg

Mit Jubiläumswanderung wieder aufs Schild gehoben

 

Es ist ganz toll, dass du dich um die Anbringung des neuen Schildes gekümmert hast!“ Harald Schwer von den Grötzinger Heimatfreunden ist voll des Lobes für den NaturFreund Volker Ebendt. Dieser hatte mit Udo Nowotny und Lothar Zechiel eine Jubiläumswanderung auf dem beliebten, abwechslungsreichen und geschichtsträchtigen Otto-Fikentscher-Weg geplant und dann mit interessanten Hinweisen geführt.

 

Heimatkunde, Kunstgeschichte und Naturbeobachtung kamen auf der Tour gleichberechtigt zum Zug. Ein Höhepunkt gleich zu Beginn des Weges in Jöhlingen: der Speyerer Hof, eine vollständig erhaltene Fränkische Hofanlage aus dem Jahre 1577. Er war um 1700 Eigenbesitz des Speyerer Amtmanns, später Wirtshaus und Sparkasse. 1983 bis 1987, nach zeitweise drohendem Abriss, wurde er von der Gemeinde in originaler Art restauriert. Der „Landgraben“ und ein dreiseitiger Grenzstein erinnern noch heute an das politische Kleinklein vergangener Jahrhunderte.

Zwischendurch öffnet sich eine fantastische Fernsicht bis in den Pfälzer Wald, der Herbst bietet den Wandersleuten eine Fülle zu sammelnder Nüsse und am Ziel beim Grötzinger Naturfreundehaus erwartete nach drei Stunden und bei herrlichem Wetter die Wanderer schließlich ein Imbiss und der einzigartige Blick auf den Nordschwarzwald. Und natürlich der eigentliche Hintergrund der Wanderung: die Enthüllung des neuen Schildes für den Otto-Fikentscher-Weg an seinem Einstieg dort.

 

Otto Fikentscher war der Grötzinger Künstler, welcher sich am meisten um Dorf- und Gemeindeleben kümmerte, sagt Harald Schwer. Ein geschickter Erzähler seiner Natur und Jagderlebnisse, Tier- und Naturmaler sei er gewesen. 1891 hatte er das Grötzinger Schloss gekauft und damit den ersten Anstoß zur Bildung der Künstlerkolonie am Ort an der Pfinz gegeben. Ein äußerst erfreuliches Erlebnis aus neuer Zeit in Sachen Fikentscher schilderte Schwer vor dem stolzen neuen Schild. 2016 hatten sich Enkelinnen von Otto und Jenny Fikentscher auf Spurensuche an die Pfinz begeben, Heidi aus Irland und Friederike aus Australien. Die Heimatfreunde führten ihnen das Schloss und das Atelierhaus vor, in dem heute der Grötzinger Künstler Horst Leyendecker arbeitet und mit seiner Familie wohnt.

Nahezu unverändert ist im Haus Leyendecker die Welt Otto und Jenny Fikentschers eindrucksvoll erhalten und wird liebevoll gepflegt, obwohl das Schloss von seinen jetzigen Eigentümern rabiate Veränderungen erfahren muss. Seit der kleinen Führung im Jahr 2016 können die Grötzinger Heimatfreunde zwei zusätzliche Mitglieder benennen. Eines in Irland, das andere in Australien.

 Mit der herrlichen Anekdote vom unbekannten Papagei schloss die kleine Versammlung zur Enthüllung am 70. Jahrestag nach der Wanderung. 

Otto Fikentscher hatte nämlich das WC seiner Familie mit einem Papagei verziert. Das wurde zum familieninternen Synonym für Toilette. Waren seine Kinder mal auswärts und verlangten aus Erleichterungsgründen nach dem Weg zum stillen Örtchen „Papagei“, erhielten sie die erstaunte Antwort: „Wir haben keinen!“. Mit Entsetzen entflohen sie daraufhin diesem unwirtlichen Ort, an dem man nicht müssen können durfte.

 

NaturFreunde in der Hauptstadt Europas

Straßburg, Strasbourg, Schdroosburi

NaturFreunde in der Hauptstadt Europas

Wenn Grötzinger NaturFreunde reisen, dann betätigt sich Petrus als Wolkenschieber und kitzelt die Sonne hervor. So am vergangenen Samstag, als eine Busladung Grötzinger das wolkenverhangene Malerdorf guten Mutes in Richtung Straßburg verließ. Um so näher das Ziel, um so freundlicher wurde das Wetter und bald angekommen strahlte der Himmel über der „Hauptstadt Europas“. Vom Historischen Museum ging es durch die liebliche Altstadt zum Schiffsanleger für eine tolle Rundreise auf dem Fluss Ille um die „Grande Ile“, die große Insel im Herzen Straßburgs, deren mittelalterliche und „Neustadt“- Szenerie Unesco-Weltkulturerbe ist. Vom Fluss aus blickt man auf die Architektur der Freien Reichsstadt, auf die der französischen Herrschaft und auf jene der Hauptstadt des „Deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen“. Recht klar heben sich die Stile voneinander ab. Besonders gut zu erkennen sind Bauten wilhelminischer Architektur, mit welcher die Deutschen nach 1871 bis 1914 Straßburg prägen wollten.

Dem Blick in die Geschichte folgte eine nahrhafte Eroberung der elsässischen Gastlichkeit und Kulinarik.
 
 
Im „Alten Zollhaus“ pflegt man in historischem Ambiente die Zubereitungen traditionell köstlicher Genüsse. Zum Aperitif Kir, das ist Weißwein mit einem Schuss Johannisbeerlikör – Creme de Cassis. Als Amuse Geule, dem Gaumenkitzel, Flammkueche und zum Hauptgericht prächtig mit fleischlichen Köstlichkeiten verziertes Sauerkraut – Choucroute garnie: das Elsass, ein Schlemmerparadies! Das hält auch noch die Tarte des Pommes, die echte französische Apfeltorte vor, aus Teig ohne Ei. Essen ist Kultur, da zeigt sich Straßburg ganz französisch!

Ein Gang durch die Altstadt verzaubert besonders wegen der engagiert in Französisch und Elsässisch ausgeschilderten Gässchen. Langstross ist die Grand Rue, der Fischmarik heißt heute Marché des Poissons und der Marché Gayot war einst der Verbrennte Hof. Ein anerkennenswertes Geschichtsbewusstsein, betrachtet man die wechselvolle, teilweise schmerzensreiche Vergangenheit Straßburgs. Folgerichtig gibt es auch eine Judegass, in Grötzingen blicken wir nicht einmal mehr auf ein Synagogenstraßen-Schild.
 
 
Nach Altstadt, Münster, Haus Kammerzell, Elsässer Geschichte und französischem Flair hieß es nach 17 Uhr: Straßburg, ich muss dich lassen! Vom Nachbarn über dem Rhein ging’s zurück ins heimische Grötzingen, um dort noch rechtzeitig den Abendmarkt genießen zu können. Auch ein regionales Aushängeschild, diesmal in Baden! Naturfreunde sind nämlich international: Durabilité sans Frontières, Nachhaltigkeit ohne Grenzen!

StS

Sonnwendfeier 2019

Sonnwendfeier der NaturFreunde

Traditionell Feuer und Flamme für die Umwelt

„Wiedermal eine großartige, gemeinsame Leistung“, freut sich Detlef Stutter. Trotz miesen Wetters blieb die Stimmung während der Sonnwendfeier auf dem Knittelberg fröhlich und familiär. Die Gäste zeigten sich kaum beeindruckt vom Regen und die Veranstalter schon gar nicht. Viele fleißige Hände eifriger Helfer, die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Grötzingen, das großartige Engagement der Kindergruppe mit zugkräftigen Angeboten für die Jüngsten, 18 Frauen und Männer der Gruppe Trommelfeuer und der mitreißende Hillbilly-Rock-Blues-Mix der Lousiana V-Kings sorgten für ein weiteres Spitzenergebnis in der Reihe der erfolgreichen und beliebten Veranstaltungen beim Naturfreundehaus. „Mit dieser Begegnungsstätte für Jung und Alt, dem großartigen und vielseitigen Freizeitangebot haben sich die NaturFreunde bis weit in die Region hinaus einen guten Namen gemacht“, zollte Feuerredner Hans Pfalzgraf treffend den Verdiensten des 107 Jahre alten Vereins höchsten Respekt: „Es ist mir eine Ehre, der Feuerredner 2019 zu sein!“

Pünktlich zum Highlight der Sonnwendfeier spielte dann das Wetter doch noch mit. Hans Pfalzgraf konnte seine Feuerrede in trockene Tücher bringen und der Holzstoß loderte nach Feuerrede und Freigabe weithin sichtbar unterm klaren Nachthimmel. Ein Fanal, dem Hans Pfalzgraf mit seinen Worten hohe Bedeutung zumisst, denn Sommersonnwende ist nicht nur eine Tradition, ein guter Grund zum Feiern und die Gelegenheit der Natur zu huldigen, sondern auch ein Anstoß dazu, selbstkritisch zu betrachten, wie wir unsere Umwelt behandeln. Wir zerstören unseren Planeten Stück für Stück, statt sinnvoll und sparsam mit dem umzugehen, was wir zum Leben brauchen, mahnt Pfalzgraf und lobt: „Hut ab vor den jungen Leuten, die an den Fridays for Future daran erinnern, dass es fünf vor zwölf ist!“ Wer dies als „Umweltpopulismus“ brandmarkt, der habe nichts kapiert oder reine Profitgier habe ihm den Verstand geraubt. Denn Vorschläge und Überlegungen zur CO 2-Reduzierungen gebe es genug. Ebenso zur Vermeidung von Plastikmüll. An den Kosten daran müssten sich alle beteiligen, eben gerade die, welche ihren Vorständen Millionen-Abfindungen zahlen können, die Autokonzerne, welche Staat und Autofahrer betrügen, oder Banken, die für kriminelles Verhalten locker Milliardenstrafen bezahlen können. Nicht nur der kleine Verbraucher solle löhnen, soziale Gerechtigkeit bedeute vieles mehr: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bezahlbarer Wohnraum als Grundrecht, Bildung und Teilhabe für alle. „Sozialklimbim“ sei eine zynische und menschenverachtende Wortschöpfung. „Politisch, aber stets parteipolitisch unabhängig, von je her für Solidarität, Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit eintretend, seien die NaturFreunde die echten und wahrhaften Grünen Roten.

Bis spät in die Nacht herrschte Hochstimmung. Manche wagten fröhlichen „Feuertanz“ zum Trommelwirbel oder legten eine kesse Sohle zur Musik der V-Kings auf den Hügel vorm Haus. Die Grötzinger NaturFreunde brennen für Natur und Umwelt, sozialen Frieden und Freiheit.

Text: StS

Fotos: Bolch

 

1. Mai 2019

Ein Volksfest bei den Grötzinger NaturFreunden

Alles und alle strahlten am 1. Mai um die Wette: die gastlichen NaturFreunde, die Sonne überm Knittelberg, die überaus zahlreichen Besucher der Maifeier und nicht zuletzt die fleißigen Aktiven im arbeitsamen Team um den Förderverein von Veronika Pepper und Einkäuferin Margarete Erb.

Einige örtliche Prominenz gab sich ein Stelldichein bei der Mitarbeit in Spülküche, Ausschank, Grillstation und vielen Handlangerdiensten. Organisator und zweiter Vorsitzender Niels Dürr spricht von einer dynamischen Entwicklung dank harmonischen Teamgeistes: „Da sind Leute nach ihrer ersten Schicht einfach da geblieben und haben weiter gearbeitet. Und andere haben sich flugs die Schürze umgebunden, als sie die Aufgaben erkannten.“ Unter ihnen Ortsvorsteherin Karen Eßrich, Tollhaus-Chef Bernd Belschner und Mitglieder des Ortschaftsrates. Bis zum frühen Nachmittag beglückte das Bergmannsblasorchester „Glück Auf“ mit Traditionellem und Fetzigem musikalisch und zusätzlichem Augenschmaus durch fesche Uniformen. In bewährter Tradition und wie immer begeisternd folgten den Blechbläsern am Nachmittag die „Louisiana V-Kings“ mit „Blues and more“. Seit ihrem Auftritt beim „Vor-Fest“ in der Günter-Klotz-Anlage sind sie Hügel- erprobt, die Maifeier bei den NaturFreunden ist quasi ihr Heimspiel.

Mindestens 700 Gäste waren dem Ruf des Fördervereins der NaturFreunde zur Maifeier gefolgt. Voll belegte Tische, Bänke, 40 zusätzliche Biergarnituren und viele private Picknickdecken auf dem Rasen boten ein buntes Bild in der herrlichen Landschaft mit Aussicht. Die positiven Rückmeldungen zu Kulinarischem und zur einzigartigen Atmosphäre waren zahlreich. „Das ist ja toll, das würden wir so nie hinkriegen!“, war das anerkennende Lob einer Besucherin aus der Pfalz, als sie erstaunt zur Kenntnis nahm, dass nur ein einziger Verein dieses großartige Volksfest ausgerichtet hatte.

Die Besucher waren gegangen, das Umfeld aufgeräumt, da schloss sich noch eine frohe, kleine feine Feier der etwa 30 engagierten Helfer um Niels Dürr an. Ihr einmütiges Fazit, trotz rastloser Arbeit: „Es hat in diesem einzigartigen Team unglaublich viel Spaß gemacht!“

Jahreshauptversammlung 2019

NaturFreunde Grötzingen

Ehrenamtlich, engagiert, erfolgreich

Detlef Stutter freut sich. Der erste Vorsitzende der NaturFreunde Grötzingen hat guten Grund dafür, denn das Naturfreundehaus auf dem Knittelberg ist zur Jahreshauptversammlung 2019 mehr als proppenvoll. Selbst Ortsvorsteherin Karen Eßrich war herbeigeeilt. Niels Dürr argwöhnt sogar, dass man vielleicht anbauen müsse. Dazu wäre der zweite Vorsitzende als Bauleiter bestens geeignet, denn Dürr ist Bauingenieur. Für den Abend der Hauptversammlung belässt er es jedoch bei dieser reinen Überlegung und lässt die Bautätigkeiten der vergangenen Monate in den Berichten niederschlagen. Dann übernimmt der Vorsitzende zunächst den Vortrag zum Gedenken an die Verstorbenen des vergangenen Jahres.

Die Ehrung der Jubilare ist für Niels Dürr ein weiteres, besonderes Anliegen: 25 Jahre Mitgliedschaft von Cornelia Geiger und Beate Koch, 40 Jahre ist Michael Baumgärtner bei den NaturFreunden, 50 Jahre sind Günter Lang , Manfred Rau ,Roland Weiler und Bärbel Schöffler dabei. Für 65 Jahre Mitgliedschaft zeichnet Niels Dürr Ellen Daubenberger, Gertrud Melzig und Peter Schöffler. Beinahe unglaubliche 70 Jahre sind Werner Daubenberger, Kurt Götz und Werner Zimmermann dabei. Peter Schöffler erinnert an die Zeiten, in denen man noch mit weißem Nesselschlafsack von Naturfreundehaus zu Naturreundehaus unterwegs war: „Keine komfortablen Schlafsäcke wie in der heutigen Zeit!“ Volker Ebendt gibt anschließend einen Abriss der Zeiten, in denen seine Mutter Charlotte Ebendt Pressereferentin der NaturFreunde war und liest einen Brief, den Harro Leverkus an Herbert Schweizer schrieb. „Erfrischend!“ bedanken sich Detlef Stutter und Niels Dürr für den Traditionsverein NF.

Es geht ein tiefer Dank an die „Hausdienstler“. „Mit denen macht es mächtig Spaß!“ Margarete Erb berichtet von dem beliebten Ort für Klassentreffen und Vermietungen, von denen stets positive Rückmeldungen kommen.

Alle aktiven Gruppen zusammen zeichnen verantwortlich für das enorme Ansteigen der Mitgliederzahlen: „Wir zählen heute 340 Mitglieder, eine tolle Sache!“ Das allerjüngste Mitglied wird alles noch toppen, denn am Tag seiner Geburt wurde es bereits als Einzelmitglied angemeldet.

Sabine Kutscherauer und Jürgen Schuhmacher sind aus ihren Funktionen ausgeschieden Niels Dürr und Detlef Stutter bedanken sich herzlichst für ihre geleistete Arbeit.

„Hut ab vor der tollen Kinder- und Jugendarbeit!“, so Dürr und Stutter. Die sei ein Grundstein für den erstaunlichen Mitgliederzuwachs der vergangenen Monate. Dazu gehöre auch die Aktion des Grötzinger Schulhorts, der im Naturfreundehaus tolle Ferienwochen verbringt. Die Arbeit der Kinder- und Jugendgruppen von denen Nina Christochowitz und Niklas Stutter berichten, ist nicht zu unterschätzen. Natur, Bewegung, Naturmaterialien, Schokocrossies und Kürbisgnocchi, eine geniale Minisonnwendfeier mit sagenhaften 150 Teilnehmern, der Bau von Igelhäuschen und Waldkauzresidenzen und nicht zuletzt die aktive Mitarbeit am neuen Baumhaus bringen viel ideellen und materiellen Nutzen für den Verein. Und Außenwirkung zeigen sie allemal: „Die Eltern kommen mit hier hoch und sind begeistert! Was will man mehr?“

Daneben bleibe die traditionelle Seniorenarbeit selbstverständlich ein Schwerpunkt, der nicht vernachlässigt wird. „Das wollen wir nicht vergessen“, dankt Ortsvorsteherin Karen Eßrich. Wanderleiter Harald Dunke berichtet von 12 Seniorenwanderungen. Dazu noch zahlreiche Halbtags- und Ganztagswanderungen, eine Radtour, eine Wochenendtour, für die Frauengruppe ein Ausflug über drei Tage einen Tages-Ausflug.

Historische Fotos sammeln und digitalisieren sei nicht nur Arbeit, sondern auch Vergnügen, berichtet Udo Nowotny von der Fotogruppe des Vereins. Im Gartenschau-Jahr zog es die gesamte Gruppe dort hin: „Da hättet Ihr mal sehen sollen, wie unsere Apparate im Blumenmeer schwelgten!“

„Wir wollen kein eigener Verein sein, sondern alles gut verzahnt zu Gunsten der Ortsgruppe arrangieren, so klappt die Zusammenarbeit. “, erklärt Veronika Pepper für den Förderverein. So geht ihr besonderer Dank an Margarete Erb und Niels Dürr. Denn alleine könnte der Förderverein nicht alles leisten, wie etwa die Feier zum 1. Mai, die ein großer Erfolg war. Und weil gemeinsam Selbstgemachtes, gerade bei Kindern, die Bindung aller untereinander fördert, setzt Veronika Pepper auch auf Aktionen wie Adventsbasteln mit allen und gemeinsames Kochen. Und anschließend gemeinsam die Köstlichkeiten verzehren – versteht sich.

Ein Antrag zur Feier des Europatages im Jahr 2020 wird zur Beratung in den Vorstand mitgenommen. Ein weiterer Antrag, nämlich ein kultureller Beitrag und Würdigung Otto Fikentschers und des nach ihm benannten Wanderweges.

Entlastungen und Wahlen bestätigten Gemeinsamkeit und Einstimmigkeit der NaturFreunde in Grötzingen. Ein Grußwort der Ortsvorsteherin spiegelte den Gedanken des gemeinsamen Handels wider: „Die vielen Verbindungen der Gemeinde zum ehrenamtlichen Engagement sind beispielhaft!“ Besonders habe sich das gerade in der Verzahnung von Vereinsarbeit und Zusammenarbeit mit dem Forst bei der Ausstattung und Erneuerung der beiden Spielplätze beim Haus gezeigt und auch in der Überlassung des Hauses an den Hort während der Sommerferien. Einen Link zum Naturfreundehaus biete die neue Wanderkarte für Grötzingen: „Da haben wir das Naturfreundehaus als Einkehrmöglichkeit gekennzeichnet!“

Zwei Tage später konnte die Ortsvorsteherin gleich den großen Test zum Erfolg dieser Einkehrmöglichkeit bestehen. Für einen Sonntag war sie im Hausdienstteam Köchin, Mamsell für alles und Küchenfee. Ehrenamtlich, engagiert und erfolgreich!

Ein Baumhaus für Entdeckung und Rückzug

 

600 Eltern- und Erwachsenenarbeitsstunden und 800 Stunden fleißige Anteilnahme der Kinder und Jugendlichen schaffen ein tolles Objekt beim NaturFreundehaus Grötzingen. „Vom ersten Moment an, dem Workshop 2017, waren unsere Kinder und Jugendlichen der beiden Gruppen Feuer und Flamme für das Projekt naturnaher Spielraum beim NaturFreundehaus“, berichtet Veronika Pepper.

Die Kindergruppe unter der Leitung von Nina Christochowitz und Paul Still und die Jugendgruppe von Niklas Stutter und Julian Weingärtner nahmen Eltern und erwachsene Helfer mit ins Baumhausprojekt und unter der fachkundigen Leitung von Landschaftsarchitektin Stella Friede von GartenSpielRaum erwuchs ein fantastisches Holzhaus.

Mit der bereits fertiggestellten Hängematte wurde damit der erste Abschnitt des neu gestalteten Areals verwirklicht. „Wenn wir wieder Luft haben, kann die nächste Etappe beginnen“, so Veronika Pepper, denn der Plan sieht weitere Naturspielbauten vor. Tipis, Labyrinth und Sitzplätze, dazu Podeste für Naturbeobachtung und Höhlen oder Hüpfstämme: Damit soll Wissbegier und Fantasie der Kinder und ihrem Bestreben, nicht ständig unter Beobachtung zu sein, Rechnung getragen werden.

Das geniale Baumhaus ist ein erster, aber wesentlicher Beitrag dazu.                           Die nächste Saison beim Naturfreundehaus ist eröffnet!                                                                     

NFG

Weihnachtsbasteln

Baumhaus und Hängematte

Baumhaus und Hängematte: Kinder- und Jugendgruppe der Naturfreunde setzen Ideen um 

Vom erfolgreichen Workshop des Fördervereins der Naturfreunde mit der Kinder- und Jugendgruppe zur Neugestaltung des Vereinsgeländes im letzten Jahr haben wir bereits berichtet. Jetzt ging es an die Umsetzung der ersten Teilprojekte: mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern und unter professioneller Anleitung der Spezialisten für naturnahe Gestaltung von GartenSpielRaum. Die im Workshop bestbewerteten Ideen waren ein Baumhaus und eine Hängematte, die dann in mehreren Arbeitseinsätzen erstellt wurden. Die Kinder konnten bei allen Umsetzungsschritten mithelfen, die Detailplanungen verfolgen, Schrauben setzen, den Mulch als Fallschutz verteilen, die Gruben für die Fundamente ausheben und die Größeren sogar mit dem Radlader mitfahren. Auch für die Verpflegung der Arbeitstruppe waren die Kinder zuständig und versorgten alle bestens. Die letzten Arbeiten für das Baumhaus müssen nun noch abgeschlossen werden, bevor zur Einweihung eingeladen werden kann.

Veronika Pepper als Vorsitzende des Fördervereins der Naturfreunde Grötzingen freut sich sehr, dass damit dieses Beteiligungsprojekt beispielgebend umgesetzt wurde. Die bedarfsorientierte Gestaltung des Vereinsgeländes wurde so auch zu einem demokratiefördernden Mitmachprojekt, dass die Kompetenzen der Kinder erweitert. Als Gemeinschaftserlebnis mit den Eltern und den anderen Beteiligten konnten sie in praktischer Weise erleben, was man als Gruppe zusammen schaffen kann und wie man Prozesse zum gemeinsamen Ziel mitgestalten kann. Dafür dankt sie den beteiligten Eltern ganz besonders.

An diesem Wochenende kamen auch noch Vertreter vom Forstamt hinzu, die den Plan für den benachbarten Spielplatz den engagierten Kindern und Jugendlichen vorstellten. Viele Fragen zeugten von deren Interesse und es wurden auch weiterführende gemeinsam Projekte vereinbart. Als fehlendes Element in der Ausstattung des Spielgeländes, das zum Schwerpunktthema Insekten ausgerichtet wird, wurde von den Kindern eine Wippe angeregt. Wir sind gespannt, ob die Planungen des Forstamtes das noch berücksichtigen können. V.P.

Foto: bei der Vorstellung der Planung für den Spielplatz des Forstes am Knittelberg

6.10.2018, Jahresausflug der NaturFreunde

Jahresausflug der NaturFreunde
Die Brauerei im Weinberg und der Mystiker

Die Sonne strahlte am Himmel, als 47 glänzend gelaunte Teilnehmer im Autobus den Weg an die Mosel antraten. Vom Vorsitzenden der NaturFreunde Grötzingen ward man bereits während der Anfahrt nach Berncastel-Kues aufs Beste und aus erster Hand informiert, denn Detlef Stutters Wiege stand in der lieblichen Mosellandschaft. Da gab es viel zu erfahren und zu bewundern! Nikolaus von Kues oder Nicolaus Cusanus, 1401 in Kues an der Mosel geboren, war schon zu Lebzeiten universal gebildeter deutscher Philosoph, Theologe, Kirchen Politiker und Mathematiker.

Er gehörte zu den ersten deutschen Humanisten in der Epoche des Übergangs zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Die Erinnerung an ihn wird in Bernkastel-Kues wach gehalten. So teilte sich die Grötzinger Gruppe nach der Ankunft beim Mystiker. Die eine Hälfte fuhr mit der urigen Panoramabahn ganz bequem durch die Altstadt und ließ sich die Sehenswürdigkeiten erklären, der zweite Trupp erkundete forsch in Eigenregie und zu Fuß die Örtlichkeiten.

Es konnte nicht festgestellt werden, welcher Teil nun die bessere Hälfte sei. Zumindest die Fußgänger fanden hier und dort schon mal Gefallen an dem einen oder anderen Tröpfchen des berühmten Doctor-Weines, einer besonders gesunden Variante der heimischen Winzerkunst.

Eine Legende in der Moselstadt besagt nämlich, dass im 14. Jhd. der Trierer Kurfürst Boemund II. während eines Aufenthaltes auf der Burg Landshut schwer fieberkrank wurde.Kein Medikament half und auch keiner seiner berühmten Ärzte wusste Rat.Mit einem kleinen Fässchen seines besten Weines kam ein alter Winzer zum Kurfürsten und erklärte ihm, dass dieser Wein die beste Medizin sei. Nach dessen Genuss wurde der Kurfürst geheilt. Zum Zeichen, dass dieser Wein „der wahre Doctor" sei, erhielt der Weinberg durch den Kurfürsten die hohe Auszeichnung, sich von nun an „Berncasteler Doctor“ nennen zu dürfen. Die Grötzinger Verkoster müssten also alle bumperlgesund nach Hause zurückgekehrt sein.

Nach zwei Stunden Kultur nahm der Bus die Ausflügler wieder auf und seine Fahrt über fünf Kilometer fort zum Kloster Machern. Das ehemalige Kloster der Zisterzienserinnen gegenüber der Ortschaft Zeltingen-Rachtig am linken Ufer der Mosel verfiel nach der Säkularisation 1802 zusehends. Erst ab 1970 wurden die barocken Gebäude Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten unterzogen, heute ist die Klosteranlage ein bekanntes Ausflugsziel an der Mittelmosel, mit Klosterbrauerei und Brauhaus, Weinkeller und einem Museum. Da der Wein an den umgebenden Hängen optisch bereits die erste Geige spielt, setzten die Grötzinger Naturfreunde kulinarisch auf Hopfen und Malz: Spießbraten an Klosterbiersoße! Eine gute Grundlage für die Heimreise mit der rollenden Weinprobe! Denn, „die scheint bei uns zum festen Bestandteil des Jahresausfluges zu werden", schmunzelt Regina Stutter.

Von der Mosel mit Weinverkostung zurück nach Grötzingen und dort rechtzeitig zum Ausklang des Herbstfestes der NaturFreunde und der Warengenossenschaft im Raiffeisen-Hof mit den fetzigen Klängen der Lousiana V Kings! Unvergleichlich gut!

NFG